WEIL RENDITE KEIN GRUNDBEDÜRFNIS IST - WOHNEN UND GESUNDHEIT ABER SCHON!

Rendite ist eigentlich etwas Nettes, man investiert Geld, sagen wir mal 100 Euro und bekommt nach einer Zeit nicht nur 100 Euro, sondern 105 Euro zurück. Man hat also 5 % Rendite – Gewinn gemacht.
Dieser Gewinn ist ein Anreiz, zu investieren. Unternehmen konkurrieren um Investitionen, indem sie den Investoren*innen stabile, ständig steigende Renditen versprechen, diese dann aber auch Quartal für Quartal liefern müssen. Denn wer sein Versprechen nicht halten kann, verliert das Vertrauen der Investierenden und somit Geld.
Diese finanzielle Dynamik übt Druck auf Unternehmen aus, ständig ihre Kosten zu reduzieren und ihre Preise zu erhöhen. Dies kann zu mehr Effizienz in Unternehmen führen, muss aber nicht.
In den letzten Jahrzehnten wurden immer weitere Teile der Daseinsvorsorge privatisiert und damit den Marktgesetzen unterworfen. Besonders problematisch ist das in den Bereichen Wohnen und Gesundheitsversorgung, denn was auf dem freien Markt noch einer gewissen Logik und Rationalität folgt, führt bei der Privatisierung der Daseinsvorsorge zu massiven Interessenkonflikten:
Beispiele sind die großen Wohnungsunternehmen in Deutschland, wie Vonovia AG und LEG AG. Über 1 Million Deutsche leben in Wohnungen, die der Rendite verpflichteten Unternehmen gehören. Da diese allerdings maximale Rendite gegenüber maximalem Wohnkomfort priorisieren, fließen die Mieteinnahmen in die Tasche von Aktionären*innen anstatt in Instandhaltung und Modernisierung. Hinzu kommt, dass die Mieten steigen, um bei einem limitierten Gut wie Wohnraum ständig wachsende Renditen sicherzustellen. Richtig schlimm ist es in Berlin, zwischen 2012 und 2024 stiegen die qm Mieten von 6,60 € auf 14,30 €, ein Plus von 117 %., aber auch andere deutsche Großstädte wie München, Hamburg oder Stuttgart kennen das Problem.
Wenn die Preise für Urlaube oder Luxusartikel steigen. Können Menschen entscheiden, darauf zu verzichten. Aber niemand kann auf ein sicheres, warmes Zuhause verzichten. Die Folgen der steigenden Mieten sind der Verlust von Nachbarschaft, lange Pendlerwege und Existenzängste.
Rendite auf Kosten von Grundbedürfnissen wie Wohnen und Gesundheit ist zu teuer, für uns als Gesellschaft! Daher braucht es einen Ausschüttungsdeckel!